Nach dem rauen Karibischen Meer kommt der friedliche Pazifik. So war es denn auch auf unserer Tagesreise nach Las Perlas, einer Inselgruppe im Golf von Panama. Dort trafen wir unsere Freunde von Pelizeno, Raftkin, La Cigale und Dol’Selene. Am Abend diskutierten wir noch einmal zusammen die Überfahrt nach Galapagos anhand von Grib Files. Für alle war klar: wir haben eine gute Wetter Situation für die nächsten zwei drei Tage mit 20 Knoten Wind aus Nordost.
grip

Dann müssen wir versuchen durch die ITC nach Süden zu kommen, um dort eventuell von einem kleinen Ausläufer des Südost Passats zu profitieren. Wir vereinbarten, dass wir uns immer am Morgen um 9 Uhr ein kleines Update zuschicken über Satelliten e-mail, damit wir einen Vergleich der Grib Files zur Realität haben. Am nächsten Morgen fuhren wir los bei angenehmen 15 Knoten. Der Wind und die Wellen nahmen immer mehr zu, so dass wir die Nacht nur unter Genua segelten bei bis zu 30 Knoten. So hatten wir uns den Pazifik nicht vorgestellt :=). In den nächsten Tagen gab der Wind allmählich ab und wir haben erfahren von den Booten vor uns, dass sie zum Teil den Motor zu Hilfe nahmen. Bei uns jedoch blieb der Wind immer genügend stark und wir konnten die ITC ohne Gewitter durchfahren. Die Vorhersagen änderten sich und wo vorher totale Flaute war kam ein leichter Südwind auf und wir konnten schön am Wind fahren mit einem Schrick. Die Gruppen e-mails waren immer spannend zu lesen. Alle fingen an, am Abend auch noch ein kleines Update zu senden mit Tageseindrücken, Rekorden, Erfolge und Misserfolge beim Fischen. Brian und Gail von Dol’Selene erklärten uns, wie das geht, wenn man über den Äquator fährt.
neptun

Ein Erfahrener sogenannter Shellback oder der Skipper übernimmt die Rolle des Neptuns mit Krone und Dreizack. Die unerfahrenen Polywogs müssen dann eine unangenehme Arbeit verrichten und ein spezielles Getränk trinken. Wir adaptierten das ganze Prozedere ein bisschen auf unsere Crew :=). Nachdem wir am Morgen früh den Äquator überquerten gabs Drinks und Chips. Natürlich auch für Neptun. Und weil es so schön war machten wir gleich nochmals eine Überquerung hin und zurück. Lukas, als Neptun verkleidet, zeichnete auf einer grossen Grapefruit die Weltkarte und halbierte diese dann dem Äquator entlang. So konnten wir die beiden Hälften auspressen und den Geschmack der Süd- mit der Nordhemisphäre vergleichen.
Am nächsten Tag kamen wir dann auf den Galapagos an, nach 7 Tagen und 900 Seemeilen, und ohne Motorunterstützung. Wir hatten wirklich Glück mit dem Wetter, entgegen vielen anderen Berichten von tagelanger Flaute. Kurz nachdem wir den Anker geworfen hatten, kam auch schon unser Agent mit den Behörden auf unser Boot.
Puerto Ayora Ankerbucht

Wir hatten ihm immer wieder unsere geschätzte Ankunftszeit per Satelliten e-mail mitgeteilt. Während wir an Bord die Papiere ausfüllten, kontrollierte eine Taucherin das Unterwasser. Alles ging reibungslos über die Bühne und nach einer Stunde gingen die Behörden schon wieder. In Galapagos darf man mit einer Bewilligung 20 Tage bleiben und nur in einem Hafen. Diese Bewilligung bekommt man nur durch einen Agenten, den ein paar Wochen vorher per e-mail kontaktiert. Wir haben 1500$ dafür bezahlt. Für weitere 300-500$ kann man ein paar Monate vorher ein sogenanntes Autographo beantragen. Damit darf man bis zu 3 Monate in mehreren Buchten ankern. Wir haben auch Segler getroffen, die ohne Agenten einfach mal nach Galapagos kamen. Schlussendlich mussten sie gleich viel bezahlen wie wir, aber bekamen nur wenige Aufenthaltstage. Wir können unseren Agenten, Javier von Yacht Gala (agent_01_@yachtgalayachtservices.com), gerne weiter empfehlen, insbesondere weil er gut Englisch spricht. In Galapagos sprechen nämlich nicht viele Leute Englisch.