Wird es ein intensiver Tag voller Informationen oder eher Networking mit Gleichgesinnten? Egal. Für uns war es ein freier Tag wo wir unserer Vorfreude wieder mal freien Lauf lassen konnten. Wir waren gespannt auf die geballte Ladung von Blauwasser Erfahrung der beiden Referenten, die da auf uns zu kommen sollte.
Blauwasserseminar in Zürich

Blauwasserseminar – Jimmy Cornell & Sönke Roever

Sönke Roever, mit 80’000 Meilen Erfahrung noch eher jung, bot den Rahmen für das Seminar. Wie auch in seinen Büchern präsentierte er seine Themen leicht verständlich und in einem süffigen Stil. Er ist sehr praxisnah und ökonomisch, streut Beispiele ein und bringt die wichtigen Sachen jeweils auf den Punkt.

Jimmy Cornell ist mit 200’000 Meilen Erfahrung eine Legende. Sofort spürt man seine Begeisterung fürs Segeln. Noch bevor er am Morgen mit seiner Präsentation anfing, machte er uns aufmerksam auf seine Bilder von der Nordwest Passage, welche er uns nach dem offiziellen Teil noch zeigen möchte. Besonders gefreut hat uns, dass er uns in Zürich erwartet hatte, nachdem wir ihn an der Boot in Düsseldorf schon getroffen hatten.

Blauwasserseminar kurz gefasst

Die Themen gingen von Bootswahl und Budget über Langfahrten-Alltag, Energiemanagement, Kommunikation zu Trends und Klimawandel, um nur einige zu erwähnen. Für uns gab es nicht viele Neuigkeiten, aber die Bestätigungen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Dennoch möchten wir ein paar interessante Punkte erwähnen:

  • Einer glücklichen Crew folgt ein glückliches Schiff. Es ist wichtig, dass alle Erwartungen innerhalb der Crew berücksichtigt werden.
  • Das richtige Schiff für eine Langfahrt ist eine Grundvoraussetzung.
  • Beim Budget immer genügend Marge einrechnen, sei es die detaillierte Hochrechnung zu verdoppeln.
  • Mit Selbstvertrauen und der Fähigkeit zu improvisieren kann man die meisten unvorhergesehenen Situationen meistern.
  • Der Klimawandel bringt mehr Stürme auch ausserhalb der Saison.
    Raubüberfälle und Diebstähle haben zugenommen. Es ist mehr Vorsicht geboten.

Leinen los zum Blauwassersegeln

Zwischen den einzelnen Vorträgen gab es Zeit, sich mit andern auszutauschen. Es gab eine Ecke mit den «2016ern», eine mit «2017ern», aber meine bevorzugte Methode war einfach während dem Kaffee zu jemanden hinzustehen und zu fragen: «Wann fährt ihr los?» Die Mehrheit der fast 100 Besucher spielten mit dem Gedanken, frühzeitig in Pension zu gehen und dann eine Langfahrt in Betracht zu ziehen. Es gab aber auch einzelne, die jünger waren als wir. Viele Blauwasser Segler sind zu zweit unterwegs sowie auch die Crew von  SY Richard Parker, welche wir von Phonak her kennen. Praktisch war natürlich unsere Visitenkarte, welche wir schon für die Boot gemacht hatten.
Zufrieden fuhren wir mit unseren Nachbaren am Abend nach Hause zurück, fast wie nach einem Kinoabend, aber mit Realitätsbezug.

Wer nicht dabei war, hier findet man noch andere Termine für ein Blauwasserseminar: www.blauwasser.de