Laut Wikipedia fahren täglich über 400 kommerzielle Schiffe durch den Ärmelkanal und machen diesen zu einem der meist befahrensten Gewässer der Welt. Also waren wir gespannt was uns da alles begegnet bei der Überfahrt. Wir starteten am Morgen in Yarmouth, kamen bei den “Needles” vorbei und segelten dann raus in den Kanal bei 10-15 Knoten Westwind, leichter Dünung und klarem Himmel. Ideale Bedingungen für unsere Überquerung. Während die einen segelten erholten die andern. Wir begegneten nicht so vielen grosse Schiffen, wie wir uns vorgestellt hatten. Aber es ist schon beeindruckend, wie schnell so ein kleiner Punkt am Horizont gross und grösser wird und plötzlich als Monster neben dir vorbei fährt.
Nach dem Nachtessen waren Nelly und Allan die ersten auf der Wache. Um Mittelnacht übernahmen wir das Steuer. Die Nacht war ruhig und der Mond erhellte uns den Weg.
Schon früh war die Sonne wieder da und wir konnten Guernsey erkennen. Jedoch wurde der Wind immer schwächer und die Strömung drehte gegen uns. So waren wir nach einem gemütlichen und ausgiebigen Zmorge immer noch bei Guernsey. Nun war der Zeitpunkt gekommen, den noch fast neuen Gennaker zu testen. Nachdem wir alles richtig eingefädelt hatten, zogen wir das Ding hoch und… Jööhh, so herzig dieses kleine Gennäkerlein. Ein Geschwindigkeitsgewinn gegenüber der Genua war nicht messbar. Da müssen wir uns noch etwas überlegen für die Atlantiküberquerung :=)
Am späten Nachmittag erreichten wir doch noch die St. Helier Marina auf Jersey. Diese ist nur 3 Stunden vor und nach Hochwasser geöffnet. Krzysiek, ein polnischer Mitarbeiter, zeigte uns noch einen freien Platz, nämlich zu fünft in einem Päckli. Die Marina ist im Sommer gut besucht, vor allem am Wochenende. Er gab uns noch ein paar Tipps zu Jersey und die Marina. Übrigens kommen knapp 10% der Bevölkerung aus Polen.
Am Abend feierten wir die Überfahrt in einem kleinen, aber feinen Fisch-Restaurant. Vielen Dank an die ganze Crew!